Gute IPO-Kommunikation zeichnet sich insbesondere durch eine erstklassige Vorbereitung aus. Es darf während eines IPO-Projekts keine Überraschungen geben! Weder für das Management des Kandidaten noch für das gesamte Team. Denn eine gute Kommunikation kann den Erfolg eines Börsengangs positiv beeinflussen. Eine unzureichende Vorbereitung jedoch kann zur Kaufverweigerung seitens Investoren und damit zur Absage des Börsengangs führen.
Folgende Punkte sind im Rahmen einer Communication Due Diligence zu klären:
- Existieren Communication Guidelines (z. B. Verantwortlichkeiten, Strukturen, Botschaften)? Wenn ja, wie ist deren Ausgestaltung?
- Sind alle in der Vergangenheit erschienenen Artikel und Kommentare (Print, Online) in Form von Clippings verfügbar? Welche kritischen Aussagen wurden von Seiten der Medien getroffen?
- Sind die in der Vergangenheit getroffenen Aussagen der Unternehmenssprecher in den Medien (z. B. hinsichtlich Strategie, Zukunft, Finanzkennzahlen) kohärent mit dem Wertpapierprospekt?
- Sind alle weiteren Dokumente der Gesellschaft (z. B. Website, Marketing- und Vertriebsmaterialien) kohärent mit dem Wertpapierprospekt?
- Wie können eventuelle Widersprüche erklärt werden?
- Welche „Pressehistorie“ haben die einzelnen Vorstands -und Aufsichtsratsmitglieder? Existieren diesbzgl. Angriffspunkte für die Medien?
- Gab es kommunikative Reibungspunkte mit Kunden und/oder Zulieferern? Welchen Ruf genießen diese?
- Gibt es öffentliche, kritische Stimmen von ehemaligen und/oder aktiven Mitarbeitern, Kunden oder Zulieferern (z. B. über Social Networks im Internet) über den IPO-Kandidaten?
- Kann von unternehmensinternen oder -externen Seiten (z. B. Betriebsrat oder Gewerkschaft) Widerstand zum geplanten IPO auftreten? Wann und wie sollen diese Parteien informiert werden?
- Welche Informationen sind in weiteren Quellen zugänglich (z. B. Auskunfteien wie Creditreform, Schufa)?
Autoren: Henryk Deter / Michael Diegelmann / Ulrich Wiehle
PDF: Communication Due Diligence