Der IPO-Prozess ist ein mehrmonatiger Arbeits- und Lernprozess für die Unternehmen und deren Management. Zudem ist es für die Unternehmen zumeist immer das erste Mal, dass sie diesen Weg gehen. Auf diesem Weg gibt es daher immer wieder klassische Fehler, die bei den IPO-Kandidaten passieren. Diese sollten vermieden werden, da sie einen – auch bereits laufenden – IPO-Prozess noch zum Scheitern bringen können.
Übertriebene Unternehmenswertvorstellungen
Emotional verständlich, aber der „Markt“ macht den Preis
Selbstüberschätzung des Managements
- Ein IPO-Prozess / One-to-Ones mit Investoren sind mit den bisherigen Geschäftsprozessen und dem laufenden Geschäft nur schwer vergleichbar
- Fehlende Lernbereitschaft, Disziplin und Flexibilität
- Fehleinschätzung des Zeitaufwands / des Timings
- Unzureichende aktive Vorbereitung des Managements und der Gesellschaft auf die Aufgaben und Pflichten des Going und Being Public
Unzureichende Besetzung der Organe aus Kapitalmarktsicht
- Ausschließliche Besetzung der Organe mit Freunden und Familienangehörigen der Gründer und / oder Großaktionäre ist ein Vermarktungshemmnis
- Ein qualifizierter Chief Financial Officer (Finanzvorstand) ist ein Muss
Nicht abgestimmte Kommunikationspolitik
Aussagen konträr zum Mediaplan; verfrühtes „Outen“ als IPO-Kandidat
Unzureichende interne Prozesskoordination
Wer ist für was zuständig; was darf gesagt werden
Wunsch nach nicht marktkonformer Emissionsstruktur
Gravierendes Hemmnis im Werben um die Gunst der Investoren; aufgrund der Vielzahl von gelisteten Unternehmen macht diese eine Emission höchstwahrscheinlich unplatzierbar
Beschädigung der Vertrauensbasis zur Emissionsbank
- Unvollständige Angaben / Verschweigen von Negativereignissen
- Gravierende Verfehlung von eigenen Planungen
- Nichteinhaltung von Terminen und Zeitvorgaben
- Vorsätzliche Fehlinformationen
Autor: Stefan Hock
PDF: Klassische Fehler der IPO-Unternehmen