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4.21. Communication Guidelines

Ein IPO lebt von der Kommunikation – der Emittent und die emissionsbegleitenden Banken wenden sich bewusst an die Öffentlichkeit, um die Transaktion zu „vermarkten“ und zu einem wirtschaftlichen Erfolg werden zu lassen. Damit diese Kommunikation in geordneten Bahnen verläuft und die rechtlichen wie auch wirtschaftlichen Risiken eines fehlgeleiteten oder rechtswidrigen Kommunikationsverhaltens vermieden werden, verpflichten sich… [...]

4.22. Die Rolle der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (nachfolgend „BaFin“) verfolgt als selbstständige Bundesanstalt des Bundesministeriums der Finanzen mittels Aufsicht über Banken, Versicherungen und den Wertpapierhandel sowie über dessen Teilnehmer das Ziel, die Funktionsfähigkeit, Integrität und Stabilität des Finanzsystems zu sichern. Die Aufgaben der BaFin im Rahmen ihrer Aufsichtsfunktion über den Wertpapierhandel werden nachfolgend dargestellt. Mit der Aufnahme der… [...]

4.23. Aufbau und Inhalt des Wertpapierprospektes

Aufbau und Inhalt eines Wertpapierprospekts richten sich im Wesentlichen nach dem Wertpapierprospektgesetz (WpPG), welches die EU-Prospektrichtlinie (Richtlinie 2003/71/EG) umsetzt, sowie nach der Verordnung EG Nr. 809/2007 samt deren Anhängen und den CESR-Richtlinien. Ziel der europarechtlichen Regelung ist die Vereinheitlichung und europaweite Geltung identischer Prospektstandards. Daneben kommt dem Verkaufsprospektgesetz (VerkprospG), dem Börsengesetz (BörsG), der Börsenzulassungsverordnung (BörsZulV)… [...]

4.24. Researchstudien

Researchstudien sind im Gegensatz zum Wertpapierprospekt das analytische Vermarktungsdokument für ein IPO. Durch Analysten erstellte Researchstudien haben im Wesentlichen drei Elemente: 1. eine Erläuterung des Geschäftsmodells und der Märkte, 2. eine plausible und objektive Prognose des Geschäftsverlaufs inklusive eines vom Analysten erstellten Businessplans und 3. eine Unternehmensbewertung im Vergleich zu ähnlichen am Markt notierten Unternehmen… [...]

4.25. Bewertungsprozess

Der Bewertungsprozess begleitet das Unternehmen, das Management und die Gesellschafter kontinuierlich über den ganzen Projektverlauf des IPOs bis hin zur Erstnotiz. Bewertungsanalyse, vergleichende Bewertung, Peergroup und Diskontierungs-Modelle sind die Klaviatur, auf der die Corporate-Finance-Abteilungen, Analysten und letztendlich auch die Investoren den Wert des IPO-Kandidaten immer wieder aufs Neue orchestrieren. Aus Sicht des Unternehmens ist es… [...]

4.26. Investor Education

„Investor Education“, die Vermarktung an und Diskussion mit Investoren, beginnt i. d. R. nach Fertigstellung der Researchstudien und geht meist nahtlos in die Roadshow über. Ziel ist die Generierung von Nachfrage und die Bildung einer Preis-Absatz-Funktion, mit deren Hilfe die Preisspanne der Aktie ermittelt wird. Im Mittelpunkt der Investor Education stehen institutionelle Investoren, die sich… [...]

4.27. Preisbildungstechniken (Überblick)

Das Finden eines für den Verkäufer und den Käufer fairen Unternehmenswertes ist das Ziel des gesamten Bewertungs- und Preisbildungsprozesses. Selbst wenn diese Win-win-Situation oft nur kurzfristig Bestand hat, hilft die Wahl der geeigneten Preisbildungsverfahren, das Platzierungsrisiko zu minimieren. Eine misslungene Platzierung auf Basis einer schon veröffentlichten Preisspanne führt oft zu einer nachträglichen Senkung der Preisspanne… [...]

4.28. Festpreisverfahren

Vereinzelt werden als Vorteile des Festpreisverfahrens angeführt: Berechenbarkeit des Emissionserlöses (Hard Underwriting) Ausrichtung am „Fair Value“ des Unternehmens Geringere Komplexität Als Nachteile des Festpreisverfahrens gelten insbesondere: Bei „Hard Underwriting“: hohes Platzierungsrisiko oder hohe Preisabschläge Bei „Best Effort“-Transaktionen: hohes Mittelzufluss-Risiko aus Sicht des Emittenten Geringe Marktnähe und Flexibilität Emittentensicht Die Vorstellung eines berechenbaren Emissionserlöses ohne Platzierungsrisiko… [...]

4.29. Klassisches Bookbuilding und Decoupled Bookbuilding

Aufgrund der höheren Flexibilität und Kapitalmarktnähe verdrängte das Bookbuilding das Festpreisverfahren bei IPO-Tranksaktionen nahezu vollständig. Die Modifikationsmöglichkeiten eines Bookbuildingverfahrens sind vielschichtig, wobei im Wesentlichen zwei Varianten zur Anwendung kommen: Das klassische Bookbuilding und das Decoupled Bookbuilding, bei dem die Zeichnungsfrist nicht an den Anfang, sondern an das Ende der Roadshow gesetzt wird und somit von… [...]

4.30. Auktionsverfahren und Selbstemission

Der prominenteste Fall eines erfolgreichen Auktionsverfahren lieferte Google mit einer Selbstemission in Höhe von 3,3 Mrd. US-Dollar. Es stellt sich die Frage, weshalb mit der seitdem kontinuierlich gestiegenen Verbreitung des Internet-Brokerage, der Online-Aktienforen und Fachpresseangebote dieses Vorgehen kaum Nachahmer findet. Anscheinend war der Google-IPO hinsichtlich Bekanntheitsgrad, Businessmodel und Investorennachfrage eine Besonderheit und nicht repräsentativ. Kapitalmarkttransaktionen… [...]